Tiergarten 03.08.2021 Foto A.Gossens (34)

Seehund Carmen starb an Herzmissbildung und Veränderungen im Gehirn

Der Schock im Tiergarten war groß: Am Montag, den 16. August, trieb das sechs Wochen alte Seehundjungtier Carmen leblos im Wasser. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen waren zunächst erfolgreich und die junge Robbe konnte zurück ins Leben geholt werden. Tag und Nacht kämpften TierärztInnen und TierpflegerInnen um das Leben von Carmen. Doch zwei Tage später, am Abend des 18. Augusts, hat Carmen den Kampf verloren. „Wir haben alles, was in unserer Macht steht, getan, um Carmen zu helfen“, berichtet Zootierarzt und Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Zunächst konnten wir ihren kritischen Zustand stabilisieren. Tag und Nacht wurde Carmen als Intensivpatientin überwacht und versorgt, doch leider starb sie nach zweieinhalb Tagen intensivmedizinischer Versorgung. Dies ist ein herber Verlust für den ganzen Tiergarten und alle KollegInnen, die uns bei diesem tiermedizinischen Notfall unterstützt haben.“

Wie die meisten Zootiere wurde auch Carmen am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld pathologisch untersucht. Polotzek: „Bei Carmen wurde in der Pathologie eine wahrscheinlich angeborene Missbildung des Herzens diagnostiziert. Außerdem weiß niemand, wie lange Carmen leblos im Wasser getrieben ist. Dieser hierdurch bedingte Sauerstoffmangel hat womöglich die degenerativen Veränderungen im Gehirn verursacht, die gemeinsam mit der Herzmissbildung für Carmens Tod verantwortlich waren.“

Unterstützt wurde der Tiergarten bei diesem Seehundnotfall auch von der Tierklinik in Kleve sowie ZootierärztInnen aus anderen Parks. Polotzek: „Bei diesen Befunden waren wir leider machtlos, sodass wir trotz aller Bemühung, der guten Kooperation mit der örtlichen Tierklinik sowie dem intensiven Austausch mit FachkollegInnen aus anderen Zoos nichts mehr für Carmen tun konnten. Dennoch gilt mein besonderer Dank unserem Tiergarten-Team, welches sich intensiv Tag und Nacht um Carmen gekümmert hat. Auch der Tierklinik in Kleve sowie den KollegInnen aus anderen Zoos möchte ich herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit in diesem tiermedizinischen Notfall danken.“

Carmen hatte eine angeborene Missbildung des Herzens
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