Roter Panda im Tiergarten Kleve

Roter Panda auf Abwegen

Zu einer Tierrettung der besonderen Art wurde gestern Abend (28. Oktober 2024) gegen Viertel vor sieben die Erkundergruppe der Feuerwehr Kleve gerufen. MitarbeiterInnen des Klever Tiergartens hatten die Rote Panda-Dame Kamala außerhalb ihrer eigentlichen Anlage gesichtet. Mit Hilfe einer Wärmebild-Drohne konnte das Tier nach kurzer Zeit in einer Baumkrone im angrenzenden Wald gefunden werden. Tiergartenleiter Martin Polotzek stieg selbst gemeinsam mit einem erfahrenen Feuerwehrmann in den Korb der Drehleiter, um die Panda-Dame wieder nach Hause zu bringen.

Der Anruf kam abends um Viertel vor sieben: Ob man auch in der Lage sei, mit der Drohne im Dunkeln am Tiergarten nach einem Roten Panda zu suchen. „Kein Problem“, meinte Brandinspektor Florian Pose. „Bei Übungen sind wir schon öfter auf Kaninchen, Hasen, Füchse und Rehe gestoßen. Warum sollte es beim Roten Panda nicht auch funktionieren?“ So machte sich ein fünfköpfiges Team von Feuerwehr-Fernpiloten von der Löschgruppe Reichswalde auf den Weg in den Tiergarten.

Am Tiergarten angekommen konnten die TiergartenmitarbeiterInnen berichten, dass Kamala noch vor Kurzem an der Trampeltier-Anlage gesichtet wurde. Die Suche konzentrierte sich also auf den angrenzenden Park im Bereich des ehemaligen Schützenhauses. Die Drohne wurde in die Luft gebracht und schon nach wenigen Minuten konnte in einer Baumkrone eine Wärmesignatur erkannt werden, die deutlich größer war als die zuvor gefundenen Vögel. Über Funk wurden die MitarbeiterInnen des Tiergartens zur Fundstelle navigiert. „Mit bloßem Auge hätten wir in der Dämmerung keine Chance gehabt“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Die Drohne hat uns den entscheidenden Vorteil gebracht, Kamala bei schwierigen Lichtverhältnissen in den Bäumen zu finden.“

Keine Gefahr für Mensch und Tier

Kamala saß in etwa 15 m Höhe in einer Eiche. Eine gewöhnliche Leiter vorzunehmen war nicht möglich. Nach kurzer Beratung wurde die Drehleiter des Löschzugs Kleve nachgefordert, die auf dem Wegenetz des alten Parks am Stillen Winkel in Stellung gebracht werden konnte. Polotzek stieg gemeinsam mit einem Feuerwehrmann und einem Kescher in den Korb der Drehleiter und konnte gemeinsam mit der Hilfe der Feuerwehrleute sowie den TiergartenmitarbeiterInnen Kamala aus dem Baum keschern und anschließend in den Stall der Roten Pandaanlage zurückbringen. „Mein besonderer Dank gilt den beteiligten Feuerwehreinheiten aus Reichswalde und Kleve für ihr herausragendes Engagement sowie unseren MitarbeiterInnen, die an diesem außergewöhnlichen Abend mit vereinten Kräften Kamala schnell und sicher wieder in ihr gewohntes Zuhause bringen konnten“, so Polotzek.

Eine Gefahr für Menschen bestand durch den Panda auf Abwegen nicht. Auch Panda-Dame Kamala hat den Ausflug unbeschadet überstanden. Ihr Gehege wird in den kommenden Tagen nun überarbeitet, damit sie sicher im Reich der Roten Pandas leben kann.

Der Einsatz dauerte insgesamt etwa drei Stunden. Im Einsatz waren die Erkundergruppe aus Reichswalde mit letztendlich sieben Kräften und die Drehleiterbesatzung vom Löschzug Kleve mit drei Kräften unter der Leitung von Brandinspektor Florian Pose.

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