Für Tiergartenleiter Martin Polotzek ist das ein ganz besonderes Ereignis: „Jungtiere sind immer ein Highlight im Zooalltag. Und wenn es sich dann noch um eine gefährdete Art wie den Zwergotter handelt, ist die Freude über fünffachen Nachwuchs natürlich besonders groß!“ Am Mittwoch, den 13. Januar, stand dann der erste Gesundheitscheck an. Das Geschlecht wurde bestimmt, jeder Otter wurde gechippt und gewogen. Das Ergebnis: Zwei Männchen und drei Weibchen.
Zwergotter kommen ursprünglich aus Südost-Asien und gelten als die kleinste Otterart der Welt. Im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten wie beispielsweise dem Fischotter, ernähren sich Zwergotter hauptsächlich von Muscheln, Schnecken und Krebsen. Die Schwimmhäute an ihren Pfoten sind zurückgebildet, sodass sie mit den einzelnen Fingern besonders gut nach Nahrung greifen können. Zusätzliche Tasthaare im Bereich der Ellenbogen helfen ihnen außerdem, im trüben Gewässer Nahrung zu finden. Doch bis junge Otter ihre erste Muschel fressen, ist es ein langer Weg. „Zwergotter werden als Nesthocker geboren und sind bei der Geburt noch blind und taub“, weiß Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Daher verbringen sie die ersten Lebenswochen in einem geschützten Versteck. Mit etwa vierzig Tagen öffnen sich die Augen der kleinen Otter und mit sechs bis acht Wochen schauen sie zum ersten Mal aus dem Nest. Daher beginnt jetzt bei unserem Otternachwuchs die spannende Zeit, in der die kleinen Otter mehr und mehr die große Welt erkunden.“