Greifstachler, Quelle ZGAP-K. Osbahr

Greifstachler

Seit 2022 ist der Tiergarten Kleve Premiumpartner der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und unterstützt finanziell ein Projekt zum Erhalt von Greifstachlern (Coendou vestitus), Bergstachlern (Coendou rufescens), Cuandus (Coendou prehensilis) und Rotschopf-Baumratten (Santamartamys rufodorsalis) in Kolumbien.

Sobald der Ausdruck „bedrohte Tierart“ fällt, denken viele Menschen an berühmte Beispiele wie Wale, Rote Pandas oder Tiger, während unbekannte Arten häufig in Vergessenheit geraten und damit ohne großes Aufsehen schließlich ganz verschwinden.

Die Zoologische Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e.V. (ZGAP) setzt sich für den Schutz dieser unbekannten, aber hochbedrohten und für ihr Ökosystem häufig essentiellen Arten ein. Mit Hilfe seiner Premiumpartner wie dem Tiergarten Kleve können verschiedene Projekte zur Arterhaltung, in-situ (vor Ort) sowie ex-situ (beispielsweise in Zoos) gefördert und ausgebaut werden.

Eine dieser im verborgenen lebenden Arten sind die aus Südamerika stammenden Greifstachler. Die ZGAP hat 2009 ein Projekt in den Anden Kolumbiens ins Leben gerufen, welches die Verbreitung und Lebensweise von sieben verschiedenen Arten unter die Lupe nimmt. Greifstachler sind vorwiegend nachtaktiv lebende Nagetiere, welche ähnlich wie Stachelschweine mit harten Stacheln bedeckt sind. Um sich in den Bäumen gut voran bewegen zu können, besitzen Sie einen starken Greifschwanz, mit dem sie geschickt Äste umgreifen können und sich so durch die Baumkronen bewegen können.

Aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise und ihrer Anpassung an die Lebensweise im dichten Blattwerk der Bäume stellte es sich als schwierig heraus, ihre genaue Verbreitung und Lebensweise zu dokumentieren. Dementsprechend gilt es in diesem Projekt vorrangig den Ist-Zustand der Population zu ergründen sowie Biologische und ökologische Informationen über die Spezies zu sammeln. Dies geschieht mit einem Netzwerk aus Beobachtungspunkten und Kamerafallen, welche sowohl biologische Daten über Fressfeine und Nahrungskonkurrenten aufnehmen können Informationen über Umweltfaktoren wie Luftfeuchtigkeit oder Temperatur sammeln. Kamerafallen sollen zudem die Aktivitätsmuster der Tiere an Straßen aufnehmen, auf denen häufig überfahrene Tiere entdeckt werden.

Ähnlich wie in anderen in-situ Projekten sammelt dieses Projekt auch Informationen über die Jagd durch lokale Bürger, um den aktuellen Jagddruck zu ermitteln, um so Rückschlüsse auf die Faktoren, die eine Population begrenzen, ziehen zu können. Nur, wenn Daten aus dem Lebensraum, der Jagd und anderen Erfahrungen mit den Gewohnheiten der Tiere zusammengeführt werden, können langfristige Schutzmaßnahmen etabliert werden.

Mit dem großen Südamerikahaus, welches im Zuge des Masterplans „Tiergarten Kleve 20+“ geplant ist, möchte der Tiergarten Kleve auch mit der Greifstachlerhaltung beginnen und durch gezielte Erhaltungszucht sich außerdem auch an der ex-situ-Arterhaltung dieser einzigartigen Nagetiere beteiligen.

Panda

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