Derzeit befindet sich der Tiergarten Kleve im Umbruch. Mit dem neuen Tiergartenleiter Martin Polotzek, der seit dem 01.01.2021 im Amt ist, möchte sich der Park zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum wandeln und neue Anlagen für teils hochbedrohte Arten errichten. Nach seinem ersten Amtsjahr zieht Polotzek ein positives Resümee und blickt zufrieden auf 2021: „Im vergangenen Jahr ist viel bei uns passiert: neue Arten wie die Gürteltiere oder Lisztaffen, die kurz vor der Ausrottung stehen, sind neu an den Niederrhein gekommen, die neue Adleranlage wurde eröffnet und mit der Einführung des Hunde-Montags konnten wir vergangenes Jahr 575 Hunde in unserem Park begrüßen. Bedeutende Zuchterfolge wie bei Trampeltier, Zwergotter und Bentheimer Schweinen haben nicht nur die Herzen unserer Gäste, sondern auch die unserer TierpflegerInnen höherschlagen lassen. Und zahlreiche kleine Veränderungen an den verschiedensten Stellen im Park haben uns viel positives Besucherfeedback beschert, sodass wir trotz aller Herausforderungen zufrieden auf 2021 blicken.“
Und Herausforderungen gab es im vergangenen Jahr genug: Bis zum 7. März war der Tiergarten coronabedingt geschlossen. Durch die erste Einführung der 3G-Regel im April/Mai kamen täglich rund 90 Prozent weniger Gäste als in vergleichbaren Vorjahreszeiträumen. Polotzek: „Jeden Tag müssen wir Betriebskosten im vierstelligen Bereich stemmen, was insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2021 trotz Coronahilfen schwierig war. Erfreulicher Weise haben uns zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen mit Spenden unterstützt, denen wir an dieser Stelle auch nochmal herzlich danken möchten.“
Und auch trotz der ganzen Zuchterfolge gab es 2021 zoologisch gesehen auch einige schwierige Momente. „Unvergessen bleibt für mich, wie wir im Sommer trotz intensiver Bemühungen unser Seehundjungtier Carmen an einem Herzfehler verloren haben“, so Polotzek. Und auch bei den Roten Pandas riss der Tod von Weibchen Xena eine große Lücke im Tiergarten auf.
„Doch trotz aller Höhen und Tiefen, die ein Zoojahr mit sich bringt, hatten wir unterm Strich ein erfolgreiches 2021“, freut sich Polotzek über sein erstes Jahr im Tiergarten Kleve. „Die zahlreichen Veränderungen und die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit sorgten dafür, dass wir trotz der coronabedingten Einschränkungen im vergangenen Jahr 97.442 BesucherInnen begrüßen durften. Wir möchten Menschen für Tiere begeistern- und das konnten wir im vergangenen Jahr gleich 97.442 Mal. Daher sagen wir 97.442-mal danke!“
Und was steht für 2022 im Familienzoo am Niederrhein an? „Langweilig wird uns nicht“, lacht Polotzek. „Hinter den Kulissen soll dieses Jahr eine neue Futterküche entstehen. Die Sanierungsarbeiten an unserer Toilettenanlage gehen auf die Zielgerade zu und außerdem möchten wir dieses Jahr eine begehbare Präriehundanlage bauen, wo unsere Gäste auf Tuchfühlung mit den beliebten Nagern gehen können. Mit der Einführung des Artenschutz- und Ausbaueuros können wir dieses Jahr noch mehr Artenschutzprojekte unterstützen und am meisten halten uns doch auch immer wieder Jungtiere wie das neue Lamafohlen, welches am 27. Dezember geboren wurde, auf Trab. Ich bin gespannt, welche Jungtiere wir 2022 alles bei uns begrüßen dürfen, und freue mich auf ein neues, tierisch gutes Jahr!“
Wer das neue Lamafohlen im Tiergarten Kleve erleben möchte, kann das täglich von 9-17 Uhr tun. Für alle Gäste ab 16 Jahren gilt aktuell die 2G-Regel (geimpft oder genesen). In den Weihnachtsferien (bis einschließlich zum 9.1.22) gilt zusätzlich für alle Kinder von 6 bis 15 Jahren die 3G-Regel (geimpft oder genesen oder getestet). Der entsprechende Nachweis wird an der Kasse kontrolliert, im Anschluss können ganz normal die Tickets gekauft werden. Für Kinder bis einschließlich 5 Jahren gelten diese Regeln nicht.